Einfache Fälle

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Fall 37

45 jähriger Mann mit prallelastischem, zur Haut und zur Unterlage gut verschieblichem Tumor

Seit sicher mehr als 10 Jahren. Anfänglich war es nur kirschgross. Dann wurde es langsam immer grösser. Es stört mich nun zunehmend beim Liegen.

Gute Frage. Bei allen tumorösen Hautveränderungen ist die Dynamik des Wachstums ein wichtger Hinweis.

Nein, ich habe nur diesen bemerkt.

Gute Frage. Diese Tumoren können auch gehäuft auftreten. Entweder als eigenes Syndrom oder als Teilsymptom anderer Syndrome.

Nein, nicht dass ich wüsste.

Bei der solitären Variante dieses Tumors ist keine familiäre Häufung beschrieben.

Krebs? Ich ?!? Nein. Wieso, kann das Krebs sein?

An eine kutane Metastase zu denken ist nicht falsch. Hingegen ist ein Prozess, der sich über mehr als 10 Jahre hinweg entwickelt nicht primär malignomverdächtig. Mit einer solchen Frage verunsichert man die Patienten unnötig.

Nein. Allerdings war ich seit 4 Jahren nicht mehr beim Hausarzt.

Diese Frage bringt keine neuen Gesichtspunkte im Bezug auf die fragliche Hautkrankheit. Assoziationen mit diesen Krankheiten bestehen nicht.

Nein, nich dass ich wüsste.

Unergiebige Frage. Dass dieser Tumor, schon auf dem Bild als subkutan gelegen zu erkennen, blutet ist unwahrscheinlich.

Wählen Sie die richtigen Effloreszenzen:

Eine Quaddel ist typischerweise eine flüchtige Hautveränderung und bleibt nicht 10 Jahre am gleichen Ort.

Unter Lichenifikation versteht man eine Verdickung der Haut mit Vergröberung der Hautfältelung und vertieften Hautfurchen. Dies tritt bei chronischen Entzündungen der Haut auf (z.B. chron. Ekzemen).

Dies ist die korrekte Beschreibung einer soliden, umschriebenen, gut von der Umgebung abgesetzten Substanzvermehrung kutan oder subkutan.

Wählen Sie die richtige Diagnose:

Guter Geanke. Metastasen sind oft mit ihrer Umgebung verwachsen und lassen sich nicht gut gegen die Unterlage oder/und die Haut verschieben. Auch sind sie palpatorisch sehr hart und derb. Dies trifft hier allerdings alles nicht zu. (Im Zweifel: Biopsie)

Hämangiome bestehen in der Regel seit Geburt und zeigen eine Tendenz zur Involution. Ebenso würde man ein Durchschimmern der Gefässe erwarten. Diese Diagnose passt weder klinisch noch anamnestisch.

Richtig! Die Anamnese sowie das klinische Bild mit diesem kugeligen, prallelastischen, zur Haut und zur Unterlage gut verscheiblichen Tumor sind typisch für das Lipom.

Bei den Xanthomen kämen nur die tuberösen Xanthome in Frage. Diese liegen aber meist symmetrisch vor und sind typischerweise an Ellbogen, Knien, Händen und Füssen (Achillessehne) lokalisiert.

Wählen Sie die richtige(n) Therapie(n):

Da eine Röntgenbestrahlung Langzeitnebenwirkungen haben kann und ein Lipom eine gutartige Neubildung ist würde man niemals ein Lipom bestrahlen!!

Da Lipome gutartige Neubildungen sind, darf man auch einfach "keine Therapie" machen. Besteht hingegen der geringste Zweifel an der Diagnose, so sollte biopsiert werden.

Die Kryotherapie eignet sich gut zur Behandlung von entsprechenden epidermalen und dermalen Dermatosen. Zur Therapie von subkutan gelegenen Lipomen ist sie ungeeignet.

Die Operation ist die Standarttherapie kosmetisch oder mechanisch störender Lipome. Grössere Lipome hinterlassen z.T. tiefe Wundhöhlen die v.a. am Rücken oft anfänglich drainiert werden müssen, um die Gefahr der Serombildung zu minimieren.

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