Einfache Fälle

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Fall 29

47-jähriger Mann mit akuter Rötung der Unterarme

Die Rötung ist gestern abend aufgetreten und hat sich über Nacht noch verstärkt.

Gute Frage zur Erfassung der Akuität der Dermatose.

Nicht besonders. Gestern war zwar ein sehr sonniger und heisser Tag, aber ich bin Chauffeur und habe die ganze Zeit im Lastwagen verbracht.

Berechtigte und wichtige Frage, da die Hautrötung eine klare Photodistribution zeigt (Aussparung des von der Uhr bedeckten Hautareals, scharfe Begrenzung zu den Oberarmen).

Als Kind hatte ich Heuschnupfen, heute nicht mehr.

Die Frage nach Erkrankungen des atopischen Formenkreises ist in diesem Fall zur Diagnosestellung irrelevant.

Nein.

Die Frage bringt Sie hier zur Diagnosestellung dieses akuten Geschehens nicht wirklich weiter.

Ja, jeden Morgen eine Wassertablette.

Sehr wichtige Frage. Gewisse Medikamente, z.B. Thiaziddiuretika sind klassische Auslöser dieser Dermatitis.

Erst seit kurzem, ungefähr 3 Wochen.

Gute Frage. Die zeitliche Korrelation zwischen Einnahme eines neuen Medikamentes und erstmaligem Auftreten von Hautveränderungen erhärtet Ihren Verdacht, dass die Symptomatik mit der Einnahme des Medikamentes in Zusammenhang stehen könnte.

Nein.

Weniger gute Frage, die Hautläsionen weisen keine ekzematoide Morphe auf. Eine "airborn contact dermatitis" (über den Luftweg übertragene Allergene) ist trotz der Verteilung der Läsionen an den nicht bedeckten Körperpartien somit unwahrscheinlich.

Wählen Sie die richtigen Effloreszenzen:

Ja, es handelt sich um eine akute, nicht palpable Rötung.

Nein eine Poikilodermie ist definiert als das Nebeneinander von Atrophie, Teleangiektasien, hyper- und hypopigmentierten Hautarealen.

Nein, die Lichenifikation ist eine chronische Hautveränderung, charakterisiert durch eine Verdickung der Haut mit Vergröberung des Hautreliefs.

Wählen Sie die richtige Diagnose:

Nein, die Primäreffloreszenz des akuten allergischen Kontaktekzems ist die Papulovesikel, zudem fehlt diese ausserordentlich scharfe Begrenzung, allenfalls finden sich Streuherde.

Sonnenbrand kann so aussehen. Dass die Sonnenexp. des Pat. durch die Windschutzscheibe erfolgte (UVA durchdringt Fensterglas, UVB nicht) und dass die Latenz bis zum Auftreten erster Läsionen nur wenige Stunden betrug, spricht jedoch für Phototoxizität.

Nein, die Dermatitis herpetiformis ist keine photosensitive Dermatose und führt nicht zu flächigen Rötungen, sondern im typischen Fall zu juckenden, herpetiform gruppierten Bläschen.

Richtig, die Anamnese (Sonnenexp. durch Windschutzscheibe, neues Medikament, Latenz zwischen Auftreten der Hautläsionen und Sonnenexp.) und der klinische Befund (photodistribuierte Dermatitis), spricht für eine phototoxische Reaktion.

Wählen Sie die richtige(n) Therapie(n):

Ja, der antiinflammatorische Effekt ist hier erwünscht.

Nein, es liegt keine Infektion vor.

Nein, mit diesem Therapieansatz wird keine genügende antiinflammatorische Wirkung erzielt.

Nein, der umschriebene Befund rechtfertigt einen systemischen Einsatz nicht.

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