Einfache Fälle

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Fall 139

62jähriger Patient mit gelblich, schmutzigbrauner, hart verdickter Keratose mit schmalen entzündlichen Arealen auf der Kopfhaut

Die Kopfhaut ist schon lange so rauh. Ich weiss nicht genau, wie lange. Eincremen nützt nichts.

Typisch. Oftmals kann kein genauer Beginn angegeben werden, da der Patient meist schon mehrere Monate bis Jahre mit der schleichend progredienten Hautveränderung lebt.

Ja, auch rauh und dunkler ist die Haut an der Nase, am linken Ohr und an beiden Handrücken geworden. Am linken Ohr hat sich zudem ein kleines Horn gebildet.

Kopfhaut, Nase, Ohr und Handrücken sind Licht exponierte Areale.

Ja, in den letzten 4 Jahren hat man 2 Basaliome wegoperiert, dann wurde mal bestrahlt und vereist wurde auch schon öfters etwas.

Die Haut unseres Patienten hat einen grossen kumulativen aktinischen Schaden erlitten. Darum entwickelten sich in den letzten Jahren maligne/prämaligne Hautveränderungen.

Wir hatten 35 Jahre lang ein Haus mit grossem Garten, da war ich eigentlich schon immer draussen an der Sonne. Aber starke Sonnenbrände hatte ich nie.

Die Sonnenstrahlung hat über viele Jahre hinweg zu diesem Hautschaden geführt.

Ciclosporin A, Azathioprin und Prednison -wegen der Nierentransplantation vor 10 Jahren.

Die medikamentöse Immunsuppression ist ein wichtiger Risikofaktor für diese Hauterkrankung.

Wenn die Sonne sehr scheint creme ich mich meist mit Sonnencreme ein. Dann trage ich auch meinen Hut.

Auch an bedeckten Tagen sind wir der Sonnenstrahlung ausgesetzt. Gerade Patienten unter Immunsuppression sollten daher immer, auch an schlecht-Wetter-Tagen das Haus nicht ohne Sonnenschutz verlassen.

Sonnenschutzfaktor 12

Das ist viel zu wenig. Grundsätzlich gilt v.a. unter Immunsuppression: je höher der Lichtschutzfaktor und je konsequenter der Sonnenschutz, desto besser. Ich empfehle diesen Patienten den Sonnenschutzfaktor 50, inkl. Wiederholung. Diese Frage ist diagnostisch nicht relevant.

Wählen Sie die richtigen Effloreszenzen:

Es ist mehr als ein nicht palpabler Fleck.

Es handelt sich nicht um einem Substanzverlust. Das Epithel ist vorhanden.

Korrekt. Es zeigen sich fest haftende Hornmassen mit Schuppung durch Verhornungsstörung.

Primär zeigt sich eine Plaque.

Wählen Sie die richtige Diagnose:

Es ist zwar eine hyperkeratotische Erkrankung, welche gehäuft unter Immunsuppression auftritt, aber die falsche.

Entsteht ebenfalls v.a. auf chronisch Licht exponierter Haut und tritt vermehrt unter Immunsuppression auf. Ein Basaliom wäre möglich und muss histologisch ausgeschlossen werden.

Randbetonte gerötete, schuppende Hautläsion, die anders aussieht

z.T. schwer zu differenzieren von unserer Erkrankung, tritt aber bevorzugt am Rumpf, auch an Handrücken und Gesicht auf. Die seborrhoische Keratose zeigt sich meist ohne Entzündung und ist leicht abtragbar.

Korrekt

Wählen Sie die richtige(n) Therapie(n):

Eine Behandlung ist sinnvoll, aber nicht zwingend.

korrekt, aber nur wenig wirksam.

Konsequenter Lichtschutz kann auch zur Rückbildung bereits vorhandener aktinischer Keratosen führen. Er sollte auf jeden Fall zusätzlich zu allen anderen Therapiemöglichkeiten durchgeführt werden. Konsequenter Lichtschutz ist v.a. als prophylaktische Massnahme wichtig, die erst nach einer Latenz von 10-20 Jahren greift .

Korrekt.

Gute Therapie, v.a. wenn zahlreiche Keratosen zu behandeln sind. 2x/d für 3-6 Wochen.

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