Einfache Fälle

Kein Bild für NaN

Fall 39

75 jähriger Mann mit braunem "Fleck" am Rücken.

Ich habe diesen Fleck gar nicht gesehen. Er sitzt da am Rücken, wo ich nicht hinsehen kann. Mein Hausarzt hat ihn beim letzten Check up entdeckt und mich zu Ihnen geschickt.

Bei allen Neubildungen der Haut, ist die zeitliche Entwicklung ein wichtiger Anamnesepunkt.

Schwarzer Hautkrebs? Nicht dass ich wüsste.

Die Frage nach der Familienanamnese macht Sinn, sollte aber beim Patienten nicht eine Diagnose implizieren!!

Nein. Ich merke nichts davon.

Gute Frage. Diese Hautveränderung jucken nicht selten. Oft führt der Juckreiz den Patienten in die Sprechstunde.

Letztes Jahr wurde bei mir ein Prostatakrebs operiert. Seit da nehme ich "Anti-Hormone", die mir mein Hausarzt gibt.

Gute Frage. Ganz selten können multiple dieser Hautveränderungen im Rahmen einer Paraneoplasie auftreten. Typischerweise mit Juckreiz. Hier liegt jedoch eine solitäre Form vor!

Als Kind schon. Aber die sind von selbst, ohne gefährliche Chemie, wieder verschwunden.

Obwohl klinisch von der Oberfläche her ähnlich, hat die hier vorliegende Hautveränderung keine Virusätiologie und keinen Zusammenhang mit Verrucae vulgares.

Ich war Versicherungsagent. An der Sonne war ich schon. Wir haben ein Segelboot auf dem Zürichsee. Seit der Pensionierung verbringen wir viel Zeit auf dem Wasser.

Die Frage nach der beruflichen Tätigkeit bringt Sie nicht weiter. Es gibt keine berufsgruppen-spezifische Häufung dieser Hautveränderung. Die Frage nach Sonnenexposition ist bei allen dunkel pigmentierten Neubildungen ein wichtiger Anamnesepunkt!

Wählen Sie die richtigen Effloreszenzen:

Bläschen sind mit klarer Flüssigkeit gefüllte Hohlräume. Passt hier klinisch eindeutig nicht!

"Erosion" beschreibt einen oberflächlichen Epitheldefekt. Liegt hier nicht vor.

Als verruziforme Plaque ist diese Hautveränderung wohl am treffensten beschrieben.

Wählen Sie die richtige Diagnose:

Wichtigste und gute Differentialdiagnose!! Die hier vorliegende Hautveränderung lässt sich in der Regel klinisch und mittels Auflichtmikroskopie von einem malignen Melanom unterscheiden. Im Zweifel jedoch immer eine Exzisionsbiopsie durchführen.

Ein Nävuszellnävus hat üblicherweise keine verruziforme, bröckelige Oberfläche. Klinisch gelingt die Abgrenzung mittels Auflichtmikroskopie.

Klinisch fallen hier die bröckelig-verruziforme Oberfläche, manchmal auch leicht glänzend und "fettig" wirkend, auf. Daher auch der Beiname "seborrhoisch".

Der Milchkaffee-Fleck ist von der Effloreszenz her gesehen eine klassische Makula (Fleck); ohne irgendeine epidermale Beteiligung.

Wählen Sie die richtige(n) Therapie(n):

Ist sicher ein korrektes Vorgehen, wenn alle differentialdiagnostische Zweifel ausgeräumt sind.

Ist bei klarer Diagnose Therapie der zweiten Wahl. Bestehen differentialdiagnostische Zweifel, so ist bei braun pigmentierten Läsionen stets eine Exzisionsbiopsie (Entfernung im Gesunden) anzustreben. Eine Probebiopsie gilt als kontraindiziert.

Da die seborrhoische Keratose kein virales Akanthopapillom darstellt wäre eine konventionelle Warzentherapie keine adäquate Therapieform.

Ist bei klarer Diagnose die Therapie der ersten Wahl. Trotzdem sollten alle aus der Haut entfernten Läsionen, auch Curettagematerial, immer histologisch aufgearbeitet werden!

Artikel als ungelesen markieren
Dieser Artikel ist als gelesen markiert
Artikel als gelesen markieren