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Einfache Fälle
Fall 25
Ein 32-jähriger Patient aus Papua-Neuguinea der seit kurzem in der Schweiz ist, stellt sich wegen einer Wunde in der rechten Leiste vor. Die Anamnese wird bei dem nur schlecht englisch sprechenden Patienten mit einem Dolmetscher geführt.
Anamnese
Haben Sie Schmerzen?
Nein.
Die geringe Schmerzhaftigkeit einer solchen Veränderung kann Hinweise für die Differentialdiagnose ergeben.
Wie lange besteht diese Veränderung schon?
Seit 3-4 Monaten.
Der zeitliche Verlauf kann Hinweise auf die Aetiologie ergeben.
Wie hat diese Veränderung begonnen?
Zuerst war da ein kleiner Knoten in der Leiste, der dann aufging. Seither wird die Wunde immer grösser.
Die Dynamik einer Läsion kann Hinweise auf die Aetiologie ergeben.
Waren Sie wegen dieser Veränderung schon beim Arzt?
Nein.
Frühere Untersuchungen und Behandlungen können hilfreiche Informationen ergeben.
Haben Sie weitere Beschwerden wie z.B. Fieber, Nachtschweiss oder ungewollten Gewichtsverlust?
Nein.
Eine B-Symptomatik kann einen Hinweis auf eine chronisch infektiöse Erkrankung oder eine Grunderkrankung mit sekundärer Immunsuppression darstellen.
Hatten Sie eine Verletzung an dieser Stelle bevor die Hautveränderungen begannen?
Nein.
Suche nach einer Eintrittspforte, die bei vielen Hautinfektionen jedoch auch inapperzept sein kann.
Sind andere Erkrankungen bei Ihnen bekannt.
Ich habe mir vor 10 Jahren den Arm gebrochen.
Die persönliche Anamnese kann relevante Hinweise auch für das aktuelle Leiden ergeben. Leider ist dies nicht immer der Fall.
Effloreszenzen
Wählen Sie die richtigen Effloreszenzen:
Eine Erosion stellt einen oberflächlichen Epitheldefekt dar, der ohne Narbe abheilt.
Es findet sich ein etwas bizarr begrenztes Ulcus mit einzelnen Epithelinseln und teils fibrinösem Belag.
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Eine Fissur ist ein Riss, der hier nicht zu finden ist.
Diagnose
Wählen Sie die richtige Diagnose:
Seltene, chronische Geschlechtskrankheit in den Tropen, welche durch Calymmatobacterium granulomatis (syn.:Donovania granulomatosis, Klebsiella granulomatis) hervorgerufen wird.
Bei HIV-Infektion kann es allerdings bei Herpes zu einem atypischen Bild mit chronischen, schmerzhaften, bizarr konfigurierten Ulzerationen kommen.
Eine Verbrennung 3. Grades mündet ebenfalls in eine Ulzeration ein, in der Regel sind jedoch auch bei ausgedehnten Verbrennungsverletzungen gerade in den intertriginösen Arealen wie inguinal oder interdigital Hautinseln ausgespart.
Bei der Hidradenitis suppurativa oder Akne inversa kommt es zu Knoten, Fisteln und narbiger Induration. Die Verteilung ist symmetrisch in den intertriginösen Arealen.
Bei der Dermatitis artefacta handelt es sich um eine Ausschlussdiagnose. Hinweisend auf Artefakte können striäre oder eckige Veränderungen sein, die nicht durch andere Hauterkrankungen enstehen können.
Therapie
Wählen Sie die richtige(n) Therapie(n):
Die Donovanose stellt eine chronische, granulomatös-ulzerierende Geschlechtskrankheit mit gutem Ansprechen auf Antibiotika dar. Bei Verzögerung der Diagnose kann es jedoch zu erheblicher Gewebezerstörung und der resultierende Morbidität kommen.
Ein chirurgisches Vorgehen ist nicht indiziert. Die systemische Antibiose entspricht dem Therapieschema bei einer Neurolues und ist in dieser Situation nicht adäquat.
Ein mögliches Therapieschema.
Abgesehen davon, dass eine topische Therapie beim Granuloma inguinale nicht ausreichend ist, würde der Patient vor allem den ersten Teil der Therapie aufgrund der Schmerzhaftigkeit wohl kaum über sich ergehen lassen.
Test
Testen Sie Ihr Wissen anhand folgenden Multiple Choice Fragen:
