Einfache Fälle

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Fall 76

Eine 42 jährige Patientin mit multiplen Hautveränderungen am Körperstamm seit etwa einem halben Jahr rezidivierend.

Seit etwa einem halben Jahr treten immer wieder viele Quaddeln am gesamten Körper auf. Nach ein paar Stunden sind sie wieder verschwunden, können sich aber an einer anderen Stelle neu bilden.

Bereits bei einer Quaddelbildung über einen Zeitraum von mehr als 6 Wochen spricht man von einer chronischen Erkrankung. Oft treten derartige Quaddeln ganz akut auf, verschwinden genauso schnell wieder.

Das juckt wie verrückt. Ich kann mich dann auf nichts anderes mehr konzentrieren.

Der Juckreiz ist ein typisches Symptom dieser Quaddelbildung.

Ja, ich habe eine Nickelallergie, die ich beim Tragen von Jeanshosen am Knopf sowie beim Modeschmuck bemerke.

Eine bekannte Allergie ist keine zwingende Voraussetzung für das Auftreten der Quaddelbildung, sollte aber erfragt werden. Auch eine atopische Disposition muß nicht zwangsweise vorliegen.

Mein Sohn hatte so was vor Jahren mal gehabt. Er hatte damals einen Nachmittag im Gras gesessen. Am Abend hatte er dann viele juckender Quaddeln an den Füßen. Nach einer Spritze ließ alles schnell nach. Er leidet heute noch unter einem Heuschnupfen.

Dabei ist jede mögliche Antwort denkbar, ohne einen großen Einfluß auf die Diagnose zu haben. Ein Großteil der Bevölkerung hat in seinem Leben eine solche Episode, ohne unbedingt immer die Ursache zu kennen.

Ja, in meiner Kindheit habe ich im Sommer oft draußen gespielt und zweifelsohne häufig einen Sonnenbrand gehabt.

In diesem Zusammenhang ist diese Tatsache bedeutungslos.

Leider ist mir überhaupt kein Zusammenhang bisher aufgefallen, obwohl ich schon seit längerem darauf achte. Das hat mir meine Hautärztin empfohlen.

Bei unklaren Befunden ist das Führen eines Symptomtagebuches als sehr sinnvoll zu erachten. Oft gestaltet sich die Ursachensuche schwierig.

Eigentlich bin ich rundum gesund. Ich nehme auch keine Tabletten ein.

Die Ursachen der rezidivierend aufgetretenen Quaddeln liegen oft nicht auf der Hand und sind selbst durch diagnostische Maßnahmen nicht immer erklärbar.

Wählen Sie die richtigen Effloreszenzen:

Gehört überhaupt nicht zu den klassischen Hautveränderungen.

Gehört überhaupt nicht zu den klassischen Hautveränderungen.

Ist DIE Effloreszenz dieser Erkrankung.

Ist in der Regel mit der Quaddelbildung verbunden, bei einer starken Quaddelbildung kommt es eher zu einer Weißfärbung.

Wählen Sie die richtige Diagnose:

Diese Diagnose kommt im beschriebenen Fall nicht in Betracht. Die typische Effloreszenz ist bei dieser Erkrankung nicht eine Urtika, sondern bräunliche Papeln und Makulae.

Das ist die richtige Diagnose. Bei der Einteilung akut – chronisch ist die Dauer von 6 Wochen ausschlaggebend.

Ist als wichtige Differentialdiagnose anzusehen. Mitunter und v.a. bei einer akuten Form ist die Unterscheidung schwierig. Arzneimittel oder virale Infektionen kommen als Auslöser in Betracht.

Ja, dies ist eine richtige Differentialdiagnose, wobei die Urtikae über Tage persistieren. Mittels einer Markierung und nachfolgender Beobachtung lässt sich eine genaue Aussage über den zeitlichen Rahmen treffen. Arthralgien treten dabei gehäuft auf.

Wählen Sie die richtige(n) Therapie(n):

Die Therapie des Juckreizes steht im Vordergrund. Bei einer chronisch rezidivierenden Form ist die Einstellung auf ein nichtsedierendes Antihistaminikum sinnvoll. Bei Quaddelfreiheit sollte nach einem Vierteljahr ein Auslaßversuch unternommen werden.

Ist v.a. beim Auftreten akuter Hautveränderungen notwendig. Beim Auftreten von Atemnot ist die i.v. Gabe ratsam. Oft kommt es darunter zu einer raschen Besserung.

Die Anwendung z.B. von Lotio alba aquosa, auf die Urtikae aufgetragen, empfinden die Patienten oft als angenehm.

Zur Therapie der Urtikaria primär nicht indiziert. Allerdings kann eine Antibiose zur Therapie eines auslösenden Fokus notwendig sein, z.B. üblichen Tripel-Eradikationstherapie bei Helicobacter pylori Infektion.

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