Einfache Fälle

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Fall 35

27-jähriger Patient mit langsam wachsenden Tumoren an der Schulter und sternal.

Seit einigen Jahren wachsen immer neue Knoten. Als Kind hatte ich überhaupt keine Hautprobleme. Ich glaube es hat in letzter Zeit immer noch mehr gegeben.

Es ist wichtig, sich ein Bild der Dynamik der Erscheinungen zu machen.

Es hat schon welche, die jucken recht stark. Vor allem sieht das Ganze extrem schlimm aus.

Symptome geben Hinweise auf die Aktivität des Geschehens und den Leidensdruck des Patienten.

Nein, mir ist nicht bekannt, dass jemand solche Auswüchse bekommen hat.

Sowohl dieses Krankheitsbild, wie auch die auslösende Krankheit kommen zwar familiär gehäuft vor. Die Frage hat aber keine diagnostische oder therapeutische Relevanz.

Ich gehe schon regelmässig ins Fitness. Nein Bodybuilding mache ich nicht und nehme auch keine speziellen Präparate oder Medikamente ein.

Als urprüngliche Ursache der Veränderungen ist bei dieser Lokalisation vor allem an eine Akne zu denken. Diese wiederum kann durch Androgene provoziert werden.

Ja, ich hatte eine schwere Akne, die unter einer Therapie mit Tabletten (Roaccutan) gebessert hat. Jetzt kriege ich nur noch selten Pickel.

Eine mittelschwere bis schwere Akne kann als Auslöser für die Veränderungen angesehen werden. Eine gute Therapie ist nötig, um die laufende Neuentstehung von weiteren Veränderungen zu verhindern.

Bei mir wurde einmal vor Jahren eine Allergie gegen Milchprodukte nachgewiesen.

Diese Frage ist zwar immer gut - bei diesem Problem handelt es sich aber sicher nicht um eine Allergie.

Wählen Sie die richtigen Effloreszenzen:

Lichenifikation entspricht einer flächigen Verdickung der Haut mit vergröbertem Oberflächenrelief - das liegt hier nicht vor.

Knoten (Tumore) sind die typischen Primäreffloreszenzen.

Eine Quaddel entspricht einem Oedem der Cutis oder Subcutis und ist von einer entzündlichen Gefässerweiterung begleitet.

Papeln können zu einer Plaque konfluieren. Die Veränderungen sind teilweise plaqueartig, mehrheitlich aber knotig.

Wählen Sie die richtige Diagnose:

Die benignen Bindegewebsvermehrungen entstehen nach Verletzungen und dehnen sich im Gegensatz zu Narben über die ursprüngliche Läsion (entzündliche Akne, ev. aufgekratzt oder "ausgedrückt") aus.

Histiozytome entstehen vermutlich auch nach Traumatisierung der Haut. Sie sind kleiner, flach oder halbkugelig erhaben und hautfarben oder matt-bräunlich. Man findet sie meist einzeln an den Extremitäten.

Knotige Pilzinfektionen zeigen Entzündung, Schuppung oder Pusteln.

Die Hautsarkoidose kann zwar disseminierte kleine Knoten machen. Diese liegen aber nicht in Narben. Die Narbensarkoidose ist nicht disseminiert. Die granulomatöse Reaktion macht keine prominenten glänzenden Knoten.

Wählen Sie die richtige(n) Therapie(n):

Durch die Exzision wird eine noch grössere Verletzung gesetzt, auf der in der Regel erst recht ein Keliod entsteht. Als ultima ratio kann in Extremfällen eine Exzision mit direkt anschliessender Röntgenbestrahlung diskutiert werden.

Besonders die regelmässige Massage und Druck können beginnende Keloide verbessern. In diesem Fall wären diese Massnahmen zu wenig wirksam.

Das Abdecken mit Silikonpflaster über 24 h pro Tag macht die Keloide flacher und weicher. Die lokalen Injektionen sollten etwa 6 wöchentlich wiederholt werden. Die Therapie kann bis ein Jahr dauern.

Diese Massnahme kann mit anschliessenden Cortisoninjektionen kombiniert werden und ist etwa alle 6 Wochen zu wiederholen.

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