Einfache Fälle
Fall 35
27-jähriger Patient mit langsam wachsenden Tumoren an der Schulter und sternal.
Wann sind die ersten Erscheinungen aufgetreten und wachsen sie immer noch?
Machen Ihnen die Hauterscheinungen Beschwerden?
Gibt es in der Familie Personen mit dem gleichen Problem?
Was machen sie für Sport und nehmen Sie spezielle Präparate zu sich?
Hatten Sie früher eine stärkere Akne und wurde oder wird diese behandelt?
Sind bei Ihnen Allergien bekannt?
Wählen Sie die richtigen Effloreszenzen:
Lichenifikation entspricht einer flächigen Verdickung der Haut mit vergröbertem Oberflächenrelief - das liegt hier nicht vor.
Knoten (Tumore) sind die typischen Primäreffloreszenzen.
Eine Quaddel entspricht einem Oedem der Cutis oder Subcutis und ist von einer entzündlichen Gefässerweiterung begleitet.
Papeln können zu einer Plaque konfluieren. Die Veränderungen sind teilweise plaqueartig, mehrheitlich aber knotig.
Wählen Sie die richtige Diagnose:
Die benignen Bindegewebsvermehrungen entstehen nach Verletzungen und dehnen sich im Gegensatz zu Narben über die ursprüngliche Läsion (entzündliche Akne, ev. aufgekratzt oder "ausgedrückt") aus.
Histiozytome entstehen vermutlich auch nach Traumatisierung der Haut. Sie sind kleiner, flach oder halbkugelig erhaben und hautfarben oder matt-bräunlich. Man findet sie meist einzeln an den Extremitäten.
Knotige Pilzinfektionen zeigen Entzündung, Schuppung oder Pusteln.
Die Hautsarkoidose kann zwar disseminierte kleine Knoten machen. Diese liegen aber nicht in Narben. Die Narbensarkoidose ist nicht disseminiert. Die granulomatöse Reaktion macht keine prominenten glänzenden Knoten.
Wählen Sie die richtige(n) Therapie(n):
Durch die Exzision wird eine noch grössere Verletzung gesetzt, auf der in der Regel erst recht ein Keliod entsteht. Als ultima ratio kann in Extremfällen eine Exzision mit direkt anschliessender Röntgenbestrahlung diskutiert werden.
Besonders die regelmässige Massage und Druck können beginnende Keloide verbessern. In diesem Fall wären diese Massnahmen zu wenig wirksam.
Das Abdecken mit Silikonpflaster über 24 h pro Tag macht die Keloide flacher und weicher. Die lokalen Injektionen sollten etwa 6 wöchentlich wiederholt werden. Die Therapie kann bis ein Jahr dauern.
Diese Massnahme kann mit anschliessenden Cortisoninjektionen kombiniert werden und ist etwa alle 6 Wochen zu wiederholen.
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