Einfache Fälle

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Fall 137

Nach einem Kurzurlaub in Paris kommt eine 32-jährige Patientin notfallmässig wegen juckenden Hautveränderungen direkt vom Bahnhof in ihre Praxis.

Ja, es juckt ziemlich stark.

Subjektive Symptome können in der Diagnosestellung hilfreich sein. Gleichzeitig hatten Sie diese Information bereits.

Seit 3 Tagen.

Der zeitliche Verlauf kann für die Differentialdiagnose wesentlich sein.

Die waren eines Morgens plötzlich da.

Die Dynamik von Hautveränderungen kann Hinweise auf die Diagnose geben.

Nein, nein, das ist nicht nötig ich habe diese Stellen nur am Arm.

Ein vollständiger Hautstatus ist immer notwendig zur Beurteilung der Verteilung von Dermatosen.

Nein, wieso? Meinen Sie das kann etwas damit zu tun haben?

Ob diese Frage oder eine entsprechende Blutentnahme Sie weiterführen würde müssen Sie in der Differentialdiagnose entscheiden.

Nein.

Immer eine wichtige Frage.

Nein ich war alleine verreist.

Diese Frage hätte Hinweise auf eine exogene Ursache geben können.

Wählen Sie die richtigen Effloreszenzen:

Der petechiale Aspekt spricht gegen Urticae.

Erythematöse Knoten wäre hier die korrekte Beschreibung.

Die Dermatologie ist nicht nur ein optisches Fach, gelegentlich müssen auch andere Sinnesorgane zum Einsatz kommen hier z.B. der Tastsinn. Natürlich haben Sie nur ein Photo zur Verfügung, aber auch dieses lässt bei den kranial gelegenen Effloreszenzen erahnen, dass der Befund nicht plan ist.

Blasen sind flüssigkeitsgefüllte Hohlräume.

Wählen Sie die richtige Diagnose:

Pernionen finden sich eher akral, sind in der Regel nicht rund sondern eher diffus und schmerzen.

Urticae persistieren nicht länger als 48 Stunden und treten nicht derart lokalisiert auf.

Die Sarkoidose weist zwar eine grosse klinische Bandbreite auf, in diesem Fall spricht jedoch die Anamnese mit dem raschen gleichzeitigen Auftreten und die monomorphe Klinik gegen diese Differentieldiagnose.

Um genau zu sein handelt es sich um eine Cimikose, also Stiche von Cimex lenticularis der Bettwanze.

Xanthome können zwar eruptiv auftreten sind jedoch gelb.

Wählen Sie die richtige(n) Therapie(n):

Die Wanze ist längst weg, deshalb ist der Einsatz eines Antiparasitikums nicht sinnvoll.

Behandelt zwar den Pruritus, nicht jedoch die in diesem Fall ausgeprägte Entzündung. Das Gel trocknet die Haut aus. Bei längerdauernder Anwendung Gefahr der Kontaktsensibilisierung.

Entzündungshemmend und juckreizstillend, in diesem Fall die Therapie der Wahl.

??? Sehen Sie mal im Arzneimittelkompendium nach wozu man das verwendet.

In der Praxis zwar häufig eingesetzt, jedoch meist weder notwendig noch sinnvoll. In diesem Fall erscheint die Kombinatoin eines Antibiotikums mit einem Lokalsteroid noch sinnvoll, aber warum zusätzlich ein Antimykotikum?

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