3.2.1 Seborrhoische Keratose

Grading & Level of Importance: B

ICD-11

2F21.0

Synonyme

Seborrhoische Warze, Verruca seborrhoica, Verruca senilis, Alterswarze, Senile Keratose, pigmentiertes Basalzellpapillom.

Epidemiologie

Häufigster gutartiger Hauttumor; bei 90% aller Personen über 60 Jahre; kann aber bereits in jüngeren Jahren auftreten.

Definition

Gutartige verruköse Proliferation der Epidermis, nicht virusbdingt, typischerweise in mittlerem und höherem Lebensalter, kann aber bereits im Jugendalter auftreten.

Aetiologie & Pathogenese

Unbekannt. Mutationen oder Aktivierung der FRFR3, PIK3CA, RAS, AKT1 und EGFR Gene.

Symptome

Prototyp: Meist multiple kalottenförmige, hell-, dunkelbraune bis schwarze gelegentlich juckende weiche Tumore mit warzenartiger Oberfläche. Entzündliche Veränderungen möglich.

 

Varianten:

  • Flache Verruca seborrhoica; meist belichtete Hautareale (Gesicht, Unterarme)
  • Stukko-Keratosen (weissliche, harte, Kalkspritzer-artige Veränderungen an Fussrücken und Unterschenkel)
  • Dermatitis papulosa nigra (Stecknadelkopf grosse flache schwarze Knötchen an den Jochbögen) sind klinische Varianten.   
  • Das Zeichen von Leser-Trélat (segmental auftretende seborrhoische Warzen) ist eine sehr seltene Paraneoplasie bei soliden Organtumoren. 

Lokalisation

Alle Körperregionen. Prädilektionsstellen Rumpf und Gesicht, gelegentlich entlang Dermatomen.

Klassifikation

Exophytische oder flache Subtypen (siehe Symptome).

Labor & Zusatzuntersuchungen

Nicht erforderlich.

Dermatopathologie

Verschiedene histologische Varianten. Hauptmerkmale: Akanthose der meist hyperpigmentierten Epidermis mit Hyperkeratose und Pseudo-Hornzysten.

Verlauf

Disseminierte Ausbreitung. Langsames Wachstum bis zu mehreren Zentimetern, keine Spontanremission; einfach und narbenlos zu entfernen («scharfer Löffel»).

Komplikationen

Infektion oder Blutung (Verletzung). Keine maligne Transformation.

Diagnose

In erster Linie klinisch, Dermatoskopie hilfreich. Typische Histologie.

Differentialdiagnosen

Abgrenzung von anderen pigmentierten Neubildungen (Melanom, pigmentiertes Basalzell Karzinom, melanozytischer Nävus; Angiom).

Therapie & Prävention

Wenn aus kosmetischen Gründen gewünscht: Abtragung mit Kürette, scharfem Löffel, Laser; Shave-Exzision. Typischerweise lassen sich die Veränderungen sehr leicht und oberflächlich ohne Hinterlassung von Narben entfernen.

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