3.3.6 Lentigo Maligna

Grading & Level of Importance: B

ICD-11

2E63.00

Synonyme

Melanosis circumscripta praeblastomatosa Dubreuilh, "Hutchinson's freckle". Lentigo maligna Melanom in situ.

Epidemiologie

10-15% aller Melanome. Frauen etwas häufiger als Männer.

 

Inzidenz: 3.84/100,000/Jahr. Durchschnittsalter 70 Jahre.

Definition

Auf das Epithel beschränkte Vermehrung atypischer Melanozyten in lichtgeschädigter Haut, meist im fortgeschrittenen Lebensalter.

Aetiologie & Pathogenese

Chronische UV-Exposition. BRAF V600K-Mutation selten; meist p53- Mutation.

Symptome

Unregelmässig, grobbogig, teils unscharf begrenzter (nicht tastbarer), inhomogen braun pigmentierter nicht palpabler Fleck (Makula; im Hautniveau), langsame Wachstumstendenz.

Lokalisation

Lichtexponierte Lokalisation (Gesicht, Unterarme, Unterschenkel).

Klassifikation

In situ Proliferation von Melanozyten als Vorläufer eines Lentigo maligna Melanoms; keine weitere Stadienklassifikation wie beim nodulären Melanom.

Labor & Zusatzuntersuchungen

Biopsie.

Dermatopathologie

Epidermisatrophie, vermehrt atypische Melanozyten im Stratum basale der Epidermis und des gesamten Stratum germinativum der Follikel; dermales lymphozytäres Infiltrat und Melanophagen; aktinische Elastose im oberen Korium.

Verlauf

Langsame Grössenzunahme mit allmählichem Übergang in ein Lentigo maligna Melanom bei ca. 5%. 5-Jahres-Überlebensrate 97%.

Komplikationen

Lentigo maligna Melanom.

Diagnose

Klinisches und histologisches Bild.

Differentialdiagnosen

Lentigo simplex/senilis, Melanom (Lentigo maligna Melanom, oberflächlich spreitendes Melanom (Level 1)), flache pigmentierte seborrhoische Warze, dysplastischer Nävus.

Therapie & Prävention

Abhängig von Grösse und Lokalisation. Bevorzugt Exzision, falls Exzision nicht möglich oder sinnvoll auch Kryotherapie, Röntgen Weichstrahl Behandlung, Elektrodesikkation und Curettage (Rezidivrisiko mit Ausgang von den Follikeln), Azelainsäure oder Imiquimod lokal (palliativ).

Bemerkungen

Dermatologischer Facharzt zur Vermeidung einer Überbehandlung oder einer Verschleppung.

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